ABENTEUER BUCH
- oder wie ein Neuling durchstartet....

 

Zuerst war die Idee, dann das Schreiben. Nichts leichter als das denkt die Neo-Autorin, wozu gibt’s schließlich Word. Tja, damit hat es angefangen, denn die Ratschläge waren eindeutig: Man nehme eine Normtextseitenvorlage, um es korrekt an Verlage, zum Lektorat oder zur Korrektur einzureichen.

Brav den Anweisungen gefolgt, in wochenlanger Formulierungsfreude den Text in die Tastatur geklopft. Dann Testleser/-innen engagiert. Meinungen eingeholt, wobei das Feedback von zwei Germanistik-Koryphäen am hilfreichsten war.

Um jedoch die Verwirrung endgültig zu steigern, leistet sich die unsichere Schriftstellerin noch ein Gutachten von Stephan Waldscheidt. Die Lektüre desselben ernüchtert, prügelt jede Euphorie erbarmungslos hinweg, aber sie hilft. Die Tipps waren letztendlich trotz des investierten Betrages unbezahlbar.

Mehrere Ergänzungs- bzw. Überarbeitungsvorgänge folgten, bis der Tag gekommen ist, wo der Geist, die bildschirmrechteckigen Augen und die gequälten Handgelenke gerufen haben: „Uns reicht’s!“

Nun habe ich den fertigen Text zur Korrektur gegeben, dann die paar entdeckten Fehler ausgebessert und HURRA. Zärtlich habe ich über die ausgedruckten Seiten gestrichen und leise „Heureka“ gerufen.

Nachdem Verlage kaum oder sehr verhalten auf Probekapitel und Exposé reagiert haben, beschloss ich meinem Naturell treu zu bleiben. – Ich bin eine Einzelkämpferin. Daher werfe ich mich solo in die Schlacht der Veröffentlichung.

Ja, aber welche Plattform wählen? Nur Paperback oder auch E-Book? Welche PR- bzw. Marketing-Maßnahmen sind nötig? Wer hilft bei der Gestaltung der eigenen Homepage? Wie gewinne ich Leser/-innen?

Verdammt, da gibt es Internet-Seiten, Ratgeber, Blogs usw. zu dem Thema beinahe wie Sand am Meer. Ich habe begonnen, einige davon zu lesen. Doch würde ich auch nur ansatzweise alles durchackern, käme ich nie zum eigenen Buch, weil ich irgendwann in den endlosen wohlmeinenden Tipps ertrinke. – Na, und das will ich doch nicht, nicht wahr? ;-)

 

Also habe ich mich kurz entschlossen für BoD – Books on Demand entschieden; und zwar sowohl für eine Print-Ausgabe meines Textes als auch für die E-Book-Version.

Account eröffnet, Versuch des Uploads gestartet; nichts; trotz mehrmaliger Versuche verweigert mein PC, der Server, die Software oder weiß der Kuckuck was sonst meinen Befehl

Also die nächste Variante probieren, selbst eine pdf. zu erstellen. Klingt ja an sich einfach, ABER: meine word-Datei ist ja nur als Normtextseite in DIN A4 vorhanden. Ich jedoch brauche eine benutzerdefinierte Seite mit 12 x 19 cm, inklusive eingebetteter Schriftarten, Seitenzahlen ab S. 7 und alle Absätze, bis auf den ersten jeden Kapitels, hineingerückt.

Wenn Ihnen/Euch fad ist, dann können Sie/könnt Ihr gerne meine Sisyphusarbeit nachvollziehen. Also jedem word-doc eine neue Formatierung in dem gewünschten Format verpassen. Die Schrift verkleinern und ALLES, wirklich alles, was in einem Buch vorkommt – von der ersten bis zur letzten Seite –, in einem einzigen Dokument zusammenfassen, dann speichern unter word bzw. extra für den upload noch als pdf. Und so Kinkerlitzchen wie das Erfordernis, dass die Seitenzahlen erst ab S. 7 sichtbar sein sollen, irgendwie auch noch hingekriegt.

Yiiipppiiieeeh! Geschafft! Doch Sie werden/Ihr werdet es nicht glauben: Mit dieser Methode wird man zum Nachahmungstäter von ‚Vom Winde verweht‘ oder ‚Der Shogun‘. Denn die ursprünglich 316 Normtextseiten in Arial mit Zeilenabstand 1.5 und 12 pt. Größe werden schwuppdiwupp zu 576 Seiten in Charis SIL 10 pt. und 1.0!!!

Nun zur Cover-Gestaltung: Da ich ein eigenes Foto benutzen möchte, aber keine Fotobearbeitungssoftware besitze (Hallo: liebes Photoshop könntest du nicht zu mir geflogen kommen???), bastle ich mir mit Power-Point eine Folie zusammen, speichere sie als TIFF-Bild ab und lade sie an BoD hoch. Rückmeldung: die Druckqualität des Covers wird hundsmiserabel sein, weil mein Foto nur 100 dpi statt der erforderlichen 300 dpi hat, obwohl das benutzte Foto ursprünglich sehr wohl 316 dpi hatte. Wohin die fehlenden dpi zwischen ‚Kopieren‘ und ‚Einfügen‘ verschwunden sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Genau so auch wie die Möglichkeit, ein vorhandenes Foto auf mehr dpi zu tunen. – Na, kann ich nichts machen: sieht halt das Cover ein wenig wie mit Weichzeichner gestaltet aus.

Nachdem ich solcher Art zur Schinken-Produzentin geworden bin, [Achtung: nur für Bücherwürmer essbar ;-)], muss ich den ursprünglich angedachten Verkaufspreis naturgemäß anpassen; aber dafür gibt es ja auch eine Menge mehr an Papier, hihihi. Ganz zu schweigen natürlich von dem einzigartigen Inhalt ;-) ;-)

Bitte verzeihen Sie/verzeiht meine Verdienstgier: aber den geringsten Teil der Verkaufssumme erhält die Autorin. Das sind von der Print-Ausgabe nicht einmal 1,5 Euro, also läppische 20,- Schilling (für all jene, die noch wehmütig umrechnen).

Gerade habe ich die Druckversion meines Buches noch einmal gecheckt. Aber bei 576 Seiten sind trotz größter Sorgfalt vermutlich noch immer Fehler versteckt. Drum erteilen Sie/erteilt Ihr, meine werten Leser/-innen, mir bitte die Absolution. Ich habe mich wirklich bemüht, Ihnen/Euch ein gutes, möglichst fehlerfreies Buch anzubieten.

Die Kreation meines ersten Buchprojektes ist abgeschlossen. Mit heutigem Tage habe ich sowohl den Autorenvertrag als auch den Buchvertrag mit BoD - Books on Demand akzeptiert, alle Dateien per Upload übertragen und der Druckvorlage zugestimmt.

Mein Titel wird im VLB, dem Verzeichnis Lieferbarer Bücher, gelistet und bei den großen Barsortimenten geführt. So ist er im nationalen und internationalen Buchhandel in 6.000 Buchhandlungen und 1.000 Online-Shops, z. B. bei Amazon, eBook.de, iBooks, Thalia, Hugendubel, Tolino uvm. bestellbar. 

 

Helen Marie Rosenits: "Sind drei einer zu viel?", Liebesroman,
ISBN 9783741284861

 

 

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