Herbst-Ausflug

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     Schließlich hielt Roland das Auto an, nahm den Einkauf, eine Decke und schritt Hanna über einen Ackertrampelpfad voran.

      Nach einer Biegung entfaltete sich dann ein bezauberndes Bild – der Zusammenfluss der dunkleren March und der helleren Donau.
Die Sonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche, brach sich in leichten, von vorbeifahrenden Schiffen ausgelösten Wellen und lief wie sich in tausende Diamanten zersplitternd am Ufer auf den Steinen aus.
Im seichten Wasser balancierte ein Reiher auf einem Bein, wie eine auf der Lauer liegende Statue. Es war ein so schöner Anblick, der sich Hanna bot, dass sie nur leise aufseufzte, und sie stumm machte für diesen Moment wie ein Wunder.

     Roland nahm ihre sprachlose Begeisterung wahr und schwieg, genau so entzückt von dem Panorama, wobei seine Augen auch ihre Gestalt miteinbezogen. Hanna fühlte es, ohne ihn ansehen zu müssen und spürte, wie vor Verlegenheit aufsteigende Wärme ihren Körper flutete.
     Oder nein, nicht nur undefinierbares Unbehagen, da war noch ein unbekanntes Prickeln – wie ein elektrischer Reiz, der die Härchen auf den Armen aufstellte und sich wellenartig im ganzen Körper ausbreitete, um eine Unruhe zu hinterlassen und eine Sehnsucht, die sie nicht in Worte fassen konnte.

     Ein Nachmittag mit einem Picknick verbracht – das klang so banal. Es war weit mehr. Es war ein Weben von Fäden, ein verhaltenes Werben, ein unschuldiges Zögern. Es war etwas vollkommen Neues und doch so alt wie die Menschheit. Eine Melodie, von Hanna und Roland frisch gefunden, sich zu eigen gemacht und nie mehr verloren.

      Einzigartige Stunden, die Hanna nie mehr vergessen sollte.

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